Ich kann mich erinnern; ich war 6 Jahre alt. Ich stellte mich mit meiner Schlafanzughose immer vor das Küchenfenster und sang die Lieder,
die mir gerade in den Kopf kamen. Meistens waren es solche Lieder von Roland Kaiser oder Howard Carpendale, manchmal auch Frank Zander,
Nicole und all die anderen Texte, Klänge und Melodien, die ich als Kind toll fand.

Was machen wir als Kind, wenn wir mit Musik, mit Sprache,
mit gestalterischem oder mit kommunikativem in Verbindung kommen?
Wir fühlen es mit, wir erinnern uns und: wir machen einfach das, was wir am besten können. Wir geben jeden Impuls, jeden Ton, jede Bewegung, alles,
was wir wahrnehmen, wir geben es ungefiltert raus.

Ich erinnere mich noch so genau daran, warum ich immer im Schlafanzug dort stand und ich erinnere mich um so mehr daran, wenn ich heute die Kinder meiner Partnerin beobachte. Die Verhaltensweisen, unsere Gewohnheiten, unser Urgefühl und unser Urvertrauen – das spiegelt sich in den frühen Erinnerungen,
die wir haben, in den Erfahrungen die wir machen, wieder.

Tief in uns sind es diese Erfahrungen, diese bestimmten Rituale und diese Symbole,
die uns ein Leben lang prägen und die uns immer begleiten.
Wir müssen sie nur in Erinnerung rufen und uns bewusst sein,
welche tiefgehenden sozialen Verbindungen damit einhergehen.

Kennen Sie das vielleicht auch noch aus Ihrer Kindheit?
Sie kommen gerade aus der Badewanne, haben die Haare noch nass und fühlten sich so eingepackt, so gewärmt, so geschützt und so geborgen in Ihrem kuschelweichen Schlafanzug. Wenn Sie sich nicht mehr daran erinnern können,
aber heute vielleicht eigene Kinder haben.
Spätestens jetzt erinnern Sie sich ganz sicher wieder an dieses Gefühl.
Denn dieses Gefühl tragen wir immer bei uns – immer in uns,
es begleitet uns ein Leben lang.
*Es sind Gefühle, die uns Menschen alle eint, die wir alle kennen.
In unseren jungen Jahren machen wir diese Schatztruhe auf.
Wenn wir uns als Kind erfahren wollen, die Welt erforschen, wenn wir rumalbern,
wenn wir rumblödeln, wenn wir lachen, weinen, singen, tanzen,
wenn wir uns und unsere Umwelt entdecken.
Wir waren einfach ungefiltert – wir waren pur – wir waren echt.

Zurück zu meinen Erinnerungen:
Und die Sträucher neben den Garagen, es waren „Stachelbeer- und Johannesbeer-Früchte“. Ich habe den Geruch der Sträucher noch in meiner Nase.
Kennen Sie das noch? Die Gerüche, die Farben, die Formen, die Gestalt, die das Leben in ihrer ganzen Schönheit für uns annahm.
Ich erinnere mich noch gut an die mit dicker Erde aufgeschütteten Hänge neben den Garagen, wo wir spielten.
Wir nutzten sie beim „Fussball spielen“ als Ersatzbank und setzten uns immer mit unserem „Allerwertesten“ dort hinein.
Meistens sahen wir aus, als wären wir gerade förmlich mit einem Eimer voller Dreck übergossen worden, wenn wir nach Hause kamen.
Aber, wir fühlten uns so mit dem Leben und mit der Einfachheit und Schönheit,
die darin steckt, verbunden, dass es das schönste der Welt für uns war.
Gespielt zu haben, uns in der Natur aufgehalten haben, uns „unserem Kind sein“ hingegeben haben. Wir waren einfach so, wie wir gemeint sind.
Befreit und unbeschwert.

Ich weiß noch genau, wie es sich anfühlte, wenn wir Verstecken spielten und so schnell wie möglich durch die matschigen Abhänge liefen,
um uns hinter einem der nächsten Häuser oder hinter dem nächsten Baum zu verstecken. Der Matsch hing uns Zentimeter dick unter den Schuhen und derjenige,
der suchen musste, konnte sogar an den Abdrücken der Schuhe erkennen,
wer von uns dort lang gelaufen ist.
Und in der Erde befanden sich diese vielen unterschiedlichen Steine: kleine, große, runde, eckige, spitze, stumpfe, alles mögliche.
Wir benutzten die Steine immer dafür, unser Spielfeld aufzuzeichnen,
wenn wir keine Kreide zur Hand hatten.
Einer von uns, Rafael, er war so begabt, dass er mit den Steinen die wundervollsten Zeichnungen machte. Es waren regelrechte Kunstwerke.
Wenn wir ein Spiel spielten, dann war der ganze Parkplatz mit einer seiner Zeichnungen geschmückt. Ich gebe zu: zum Ärgernis für die Erwachsenen.
Und ich erinnere mich daran, wenn der Ball mal wieder in einen der stacheligen Sträucher an den Abhang gefallen ist und wir dachten:
*nun ist er wirklich endgültig kaputt*.
Und wir freuten uns um so mehr, wenn er doch „heile blieb“; und dann ging es wieder weiter. Wir bekamen kein Ende. Wir verausgabten uns, bis wir nicht mehr konnten.
Wir fühlten uns einfach frei. Ich erinnere mich noch gut an den Geruch der Blüten und der Pflanzen im Frühling, wenn die Natur zum Leben erwachte.
An die riesengroßen Schneeflocken im Winter, wenn wir nur darauf warteten,
dass die Straßen wieder in weißer Pracht erstrahlten.
Dann gab es für uns nur noch eines, mit unserem roten, dem sichtlich verbrauchten und an den Kufen glatt geriebenen Bob die eisglatte Hinterhausstrasse runter zu fahren.
Ich erinnere mich an die `Jung`s und Mädels`, mit denen wir unsere Kindheit verbrachten. Einige führen ein gutes Leben, die meisten sind längst weggezogen.
Zwei meiner Freunde von damals sind nicht mehr da.
Ich erinnere mich an alle, an jeden einzelnen.
Ich erinnere mich an unsere Cliquen.
Jeder wollte der besten, der angesagtesten Clique angehören.
Ich erinnere mich an die Kartenspiele, mit denen wir unsere Rennwagen austauschten und an das bunte, klebrige Kaugummi, das wir alle so mochten, das wir immer bei uns  trugen, um beim Kauen auch cool „rüber zu kommen“.

Ich erinnere mich daran, wie ich jedesmal nach der Schule den Schulranzen in die Ecke warf, dann sofort nach draußen, auf den Parkplatz gelaufen bin.
Das war für mich das Größte.
Das war das Gefühl von „Und jetzt kann das Leben kommen!“
Mit meinem zerfranzten, schwarz-weißen Lederball unter`m Arm, bin ich  „schnurstraks-gradeaus“ auf die fünf nebeneinander stehenden Holzgaragen zugelaufen und konnte es mir nicht nehmen lassen, den Ball von einer zur anderen Garage zu „kicken“.
Ich gebe zu, es war laut.
Und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, welche der Garagen welchem Besitzer gehörte. Ich erinnere mich noch daran, welche der Garage im besten und welche im schlechtesten Zustand war, welche beim Öffnen mehr und welche weniger quietschte, wenn die Autos rausgefahren sind.
Wir hatten immer eine ganz bestimmte Garage „auf dem Kicker“,
auf die wir dann geschossen haben. Genaugesagt, war es die Garage der Familie Baumann. Herr Baumann war schon etwas älter und schaute immer ganz grimmig drein, wenn er hinter der Gardine auf den Parkplatz blickte und mitbekam,
dass wir seine Garage wieder im Visier hatten.
Wie gut kann ich ihn heute verstehen, dass er einfach immer extrem garstig und sauer nach unten schaute, weil ein Ball, der vor eine Garage prallt, weil der ziemlich laut ist. Ja, heute weiß ich das einzuordnen. Damals.., damals war ich irgendwie immer verständnislos und sauer, wenn er uns immer das „Schießen“ auf seine Garage verbieten wollte.
Vor Herrn Baumann, da hatten alle Kinder in der Siedlung großen Respekt,
weil seine grimmige Art irgendwie für uns Angst einflößend war.
Na ja, aber ich kann auch nicht gerade von mir behaupten,
dass ich als Kind ein Weisenknabe war. Ich würde eher sagen,
das Gegenteil war der Fall. Ich war sehr aktiv. Und das ist wohl sehr gelinde ausgedrückt. Ich war immer auf Achse, immer auf dem Sprung in`s nächste Abenteuer.

Kennen Sie das auch noch? Unser Leben als Kind war ein ständiges Abenteuer!

Und immer hatte ich meinen Ball unter meinem Arm.
Ohne meinen Fußball ging ich nirgendswo hin.
Und Herr Baumann. Der beobachtete mich irgendwie auf „Schritt und Tritt“,
so hatte ich den Eindruck.
Jedesmal, wenn ich aus der Haustür ging, so als ob er es vorausahnte,
stand er hinter der Gardine, schob sie zur Seite und blickte zu mir herunter auf den Parkplatz, so als wollte er mir sagen: „Junge, ich sehe genau, was Du machst.“
Ja, `das Fußball spielen` auf dem Parkplatz, und all die anderen Spiele,
die wir sonst noch auf dem Parkplatz spielten: Das war für uns das Größte.
Fußball. Verstecken. Fangen. Gummitwist, Hüpfkästchen, Völkerball, Seilhüpfen, Murmeln oder Volleyball. Und wir tauschten untereinander unsere Bücher und Spiele aus,um sie dann beim nächsten mal mit anderen teilen zu können und darüber zu sprechen, was wir dabei erlebt, was wir empfunden haben.
Wir stritten und: wir unterstützten uns. Wir forderten uns heraus.
Und die Jahre der Kindheit vergingen.
Die kalten Winter in den 70gern verlangten uns immer wieder neue Ideen ab,
was wir nach der Schule neues anstellen konnten, damit keine Langeweile aufkam.
Gleich in der Nähe hatten wir einen Schrebergarten. Im Winter schlichen wir Abends, meistens zwischen 19. und 20. Uhr, an eine bestimmte Stelle da,
wo der Zaun offen war.
Wir krabbelten hindurch und kletterten auf die Dächer der Gartenhäuschen.
Kennen Sie die noch? Schrebergärten? Es gibt diese Anlagen noch abseits von größeren Städten, in den Randbezirken. Die Anlage, die an unsere Siedlung angrenzte, war eine regelrechte, eine wahre Spielwiese für uns.
Und dann rutschten wir mit unseren Schneeanzügen die Dächer herunter und plumpsten in die hoch aufgetürmten, eineinhalb Meter hohen Schneehaufen.
Wir, wir waren alle möglichen Jungs und Mädels. Da war Enzo, Fabrizio, Lucky, Ute, Birgit, Kai, Nortin, Mauritio, Claudia, Rafael, Sylvio, Sandra und manchmal auch Kinder aus anderen Bezirken. Wir wohnten in einer recht bescheidenen Gegend.
Es war die Robbecke. Eine Gegend, die eher so etwas wie einer unteren Gesellschaftsschicht angehörte.
Wir wohnten in der Hausnummer 41. Ich werde das nie vergessen. Die Robbecke 41. Dort bin ich in diese Welt gekommen. Dort habe ich mich durchboxen müssen.
Die Robbecke war in dem kleinen Städtchen, in dem ich aufwuchs,
eher eine Art „Konfliktgegend“.
Viele meiner Schulkameraden, oder auch die Mitspieler im Fußballverein, mieden diese Gegend. Der Ausländeranteil war hoch und der durchschnittliche Bildungsstand,
im Verhältnis zu anderen Ortsteilen, nicht wirklich vorzeigbar.
Na ja, wir waren, gerade weil wir alle wohl in nicht so einfachen Verhältnissen aufwuchsen, wie eine Art „verschworene Gemeinschaft“.
Wir hielten zusammen wie „Pech und Schwefel“.
Wir, wir waren Jungen und Mädchen aus ganz unterschiedlichen Herkünften und Nationalitäten.
Aber irgendwie, irgendwie fühlten wir uns alle zusammengehörig.
Wir wussten, dass wir aus nicht ganz so sicheren Verhältnissen wie die anderen Kinder in unserer Schule und in Vereinskreisen kamen. Daher hielten wir wahrscheinlich umsomehr zusammen. Wahrscheinlich, weil wir, gesellschaftlich gesehen,
alle „aus dem gleichen Stall kamen“. Nun ja, mich prägte diese Zeit und meine Kindheit. Sie hat sicherlich großen Anteil daran, wie es dann später mit meinen Einstellungen und Verhaltensweisen, meinen Erlebnissen, den Hürden und Unwegbarkeiten, die mir auch später immer wieder begegneten,
wie es damit weiterging.

Die Schulzeit war bei mir „mehr schlecht als Recht.“
Wenn ich ehrlich bin, kann ich nicht sagen, dass es eine gute Zeit war.
Eigentlich, eigentlich war sie die schlimmste Zeit meines Lebens.

Ich erinnere mich ungern an die vielen nicht so schönen Erlebnisse.
An was ich mich eigentlich durchweg erinnere ist; dass ich während meiner gesamten 6 Jahre auf der Realschule und dann später, in den zwei Jahren auf der höheren Schule, nur diese Scham- und Angstgefühle hatte.
Angst, zu versagen. Angst, belächelt zu werden. Angst, nicht zu denen zu gehören,
die es eher leicht und unbeschwert in dieser Zeit hatten.
Aber: durch meine frühen Erfahrungen, im Umgang mit guten Leistungen im Sport, nutzte ich diese Begabungen. Es waren wohl die Begabungen, die ich instinktiv und mit großer Begeisterung auf anderen Feldern lernte, sie mir aneignete und sie unbewusst zu meinen Stärken ausbaute. Wohingegen andere Kinder ihre Stärken anderswo hatten.
Kai, Kai war der vertrauensvolle Fürsorgliche, der väterliche Vertrauen Geber. Lucky, Lucky war der Unbeschwerte, der Quatsch Machende, der Lustige und Alberne. Nortin, Nortin war der Freundliche und der Fröhliche.
Und jeder von Ihnen, jeder hat diese ganz besonderen Eigenschaften,
an die ich mich noch so gut erinnere.
Sie alle hatten ihre ganz besonderen Stärken. Ich kultivierte meine Stärken auf den Gebieten des Sports,
vor allem im Fußball. Und so entwickelte ich, was ich heute weiß,
meine Mental- und Sozialfaktoren, auf den Feldern des Fußballsports.
Ich entwickelte meinen Eigenantrieb, meine Zielebereitschaft, meinen Wettbewerbsgeist,
meinen Trainingseifer, mein Taktik-, Technik- und Strategieverständnis.
Ich entwickelte sehr früh meine vorausschauenden, mentalen, meine Autosuggestionsstärken, wenn ich mir vorstellte, wie ein Spiel abzulaufen hat.
Und viele Dinge mehr. Ich war schon sehr früh unglaublich diszipliniert.
Disziplin war für mich, als Kind, so etwas wie ein „Überlebenstraining“.
Geboren aus einer eher existenzbedrohlichen Situation heraus.
Denn wir waren arm und wir kämpften um`s Überleben.
Meine Mutter, mein Bruder und ich; wir mussten, im wahrsten Sinne des Wortes,
um`s Leben kämpfen. Sicherheit, Geborgenheit und  Schutz,
das kannten wir so gut wie garnicht.

Und daher bestand unser Leben, wahrscheinlich etwas anders,
als in den anderen Familien, darin, immer wachsam und stets diszipliniert zu sein.

Wir wussten, dass Essen, Trinken und warme Kleidung keine Selbstverständlichkeit ist.
Und das hat uns häufig mit einem anderen Blick auf die Dinge schauen lassen,

die in anderen Familien selbstverständlich waren. Wir freuten uns über gutes Brot und über Kartoffeln, über frisches Obst und über das herrliche knackige Gemüse.
Das war für uns keine Selbstverständlichkeit.

Und im Sport: im Sport kultivierte ich, schon sehr früh, diese Eigenschaften,
die sich aus den Erfahrungen meiner frühen Kindheit ergaben.

Zurück zu den Stärken:
Wenn ich mir im Sport, ob im Fußball, Tennis oder Tischtennis, etwas vornahm,
dann schaffte ich das auch. So weiß ich heute, dass mir diese Tugenden,
die ich mir in früher Kindheit aneignete, in meinen späteren Berufs- und meinen späteren persönlichen Entwicklungserfahrungen nutzte, sie immer wieder zum Einsatz brachte. So habe ich es dann irgendwie doch noch hinbekommen,
dass ich auf schulischem und auf beruflichem Weg irgendwie „die Kurve gekriegt habe“.
Fragen Sie mich aber bitte nicht wie.

So machte ich dann doch noch eine gute Ausbildung, absolvierte eine weitere Ausbildung und eine dritte Später kamen dann noch 2 Zusatzstudien und dann,
im Laufe der Jahre, weitere Zusatzqualifikationen.
Ich entwickelte förmlich ein wiedergefundenes Interesse an Dingen,
an die ich mich in der Schule nicht herangetraut habe. Weil ich dachte: ich kann das sowieso nicht. Ich nutzte mein Durchhaltevermögen, meinen Ehrgeiz,
meinen Trainingseifer und meine Disziplin, um alles das nachzuholen,
wozu ich mich in meiner Schulzeit nicht als „gut genug“ empfand.
Mit meinen mentalen Einstellungsfaktoren, die ich schon sehr früh in meiner Kindheit entwickelte, zog ich mich so „am eigenen Schopf“ aus einer scheinbar,
zunächst ausweglosen Situation heraus. Eigentlich ein Wunder.
Und dafür bin ich dankbar. Dankbar, dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen kann, dass man es jederzeit selbst ändern, zu etwas besserem machen kann.

Aber die Vergangenheit, die Vergangenheit ist meine Geschichte. Das verstand ich dann irgendwann. Und Geschichten lassen sich nicht einfach aus der eigenen Herkunft,
der eigenen DNA herausnehmen wie ein Puzzelstein.
Jeder Baustein des Lebens ist wichtig. Jedes Erlebnis gehört dazu.
Die Identität lässt sich nicht verleugnen, schon garnicht aus dem Archiv löschen.
Denn wir sind das, was wir erlebt haben.

Und: zum Glück ist das so! Und eines Tages beschäftigte ich mich dann mit meiner Geschichte.
Nur diesmal waren die Vorzeichen andere. Ich verstand, dass der Umgang und das „Ja“ zu seiner eigenen Geschichte eine Wendung herbeiführen kann.
Ich sah plötzlich einen Sinn darin. Einen Sinn in einer Geschichte,
die holprig verlaufen ist.

Und ich verstand, dass die Situationen, die man im Leben zu bewältigen hat:
das genau die dazu führen, dass man aus vermeintlichen Niederlagen und Herausforderungen den Kern seines Wesens, die Stärke der eigenen Identiät erfahren kann.

Dafür braucht es aber „die ehrliche Reflexion mit sich selbst“ und:
dafür braucht es Vertrauen. Ich ging also nochmal zum Anfang zurück und ging noch einmal in mein eigenes seelisches Haus zurück,
um zu verstehen, dass die Wunden der Vergangenheit,
die Narben der Kindheitsgeschichte, dass genau die eine gute Absicht für mich verfolgten. Die Absicht, mich anzunehmen wie ich bin.
Und ich glaube, tief in mir wusste der kleine Junge immer,
dass die Schmerzen der Vergangenheit die Heilung für „das Hier und Jetzt“,
für das Aussöhnen mit mir selbst sind.
Als Kind und Jugendlicher jedoch, da wusste ich es nicht besser.
Und so lebte ich immer in dem Glauben, das Leben sei ungerecht.
Es bietet nicht die gleichen Chancen für jeden.
Ich haderte mit dem lieben Gott. Bis ich eines Tages verstand.
Du bis ok wie Du bist. Von da an änderte sich alles.

Die Jahre der Verdrängung meiner eigenen Geschichte
wichen somit einer neuen Sichtweise, für die Welt und für die Dinge in dieser Welt.

So begegnete ich einem Menschen, der mir, als ich 38 Jahre alt war, sagte:
^Jens, bei dem, was Du alles erlebt hast, ist es mir ein Rätsel,
dass Du darüber nicht ein Buch geschrieben hast.^

Ich entgegenete ihm: „Meinst Du das ernst, bei so vielen Tiefschlägen und Herausforderungen? Wer will das schon wissen.
Die meisten wollen doch eher die graden Wege hören, oder?
Ich meine, es ist doch eigentlich viel angenehmer,
wenn Du über ein gutes Elternhaus, über schöne Dinge,
über Erfolg und über die Sonnenseiten des Lebens sprichst?
Also, ich würde sagen, das kann man sich auch getrost ersparen!“

^Warum denkst Du so? Ich kann wahrlich nicht auf so eine bewegende,
auf so ein vielseitiges und erfahrungsreiches Leben zurückblicken.
Schau mal: obwohl ich einen Doktortitel habe, obwohl es mir eigentlich an nichts fehlt; irgendwie habe ich mir schon öfter gewünscht,
ich hätte was erlebt, etwas, das nicht nur mit meinem Studium und meinem Job zu tun gehabt hätte. Ich würde gerne so viel zu erzählen haben wie Du!
Aber, ich habe da eben ein anständiges, ein reibungsloses und ein,
bis auf ganz kleine Auschwenker; aber insgesamt habe ich ein sehr gleichförmig verlaufendes Leben gehabt.^

„Na ja, aber schau, Du hast eine glückliche Familie, Du hast einen hervorragenden Job, ein Haus, Ihr fahrt 3,4 mal im Jahr in Urlaub.
Es ist doch alles hervorragend gelaufen!“

^Ja, scheint so. Ich beklage mich ja auch nicht, aber:
ich würde ab und zu gerne mein Leben, an der ein oder anderen Stelle,
nochmal nachwürzen, weißt Du.^

„Nachwürzen?“

^Ja, nachwürzen, einfach etwas mehr Farbe hineinbringen.^

„Na, dann mach das doch. Da ist doch nichts dabei.
Du kannst sofort damit starten!“

^Ja, aber wie und wo anfangen? Ich habe ja meine Verpflichtungen,
denen ich nachzukommen habe.
Und irgendwie, irgendwie habe ich ja auch garnicht so viel zu erzählen denke ich.
Oder sagen wir, ich habe mich noch nicht so sehr auf
ungewohnten Pfaden aufgehalten.
Deshalb ist es für mich auch total herausfordernd, etwas neues zu wagen, weißt Du.^

„Ja, das verstehe ich. Dann lass es uns doch einfach mal gemeinsam versuchen.“

^Versuchen. Was meinst Du?^

„Na, fangen wir nächste Woche mal damit an. Ich helfe Dir dabei.“

^Ja, und wie und wobei genau willst Du mir helfen?^

„Na, einfach mal damit, die Dinge zu machen, die für Dich merkwürdig sind,
die vielleicht ungewohnt, vielleicht ja auch undenkbar erscheinen.
Du hast doch ganz sicher Dinge, bei denen Du schon öfter mal gedacht hast:
„das würde ich nie machen oder das ist so etwas wie ein Traum, das mal zu tun“.
Aber ich traue mich nicht?! Kennst Du so etwas nicht?“

^Doch, das kenne ich. Da kann ich Dir einiges zu erzählen.^

*Und eigentlich, eigentlich war das der Startschuss dafür, die Begegnung mit diesem Freund, dass ich meine Geschichte begann, sie neu zu schreiben.
Ich begann damit, meine Erfahrungen in den Dienst

von Menschen zu stellen. Ja, ich darf in meinem Beruf etwas von den Geschichten der Menschen erfahren. Und das macht mich unendlich dankbar.
Und jeder Mensch, jeder hat seine eigene Geschichte.

Es sind die kleinen und es sind die großen. Es sind die glücklichen und es sind die traurigen. Es sind die scheinbaren und es sind die unscheinbaren.
Aber es sind die, die im Herzen bleiben.
So sind es doch diese Geschichten, die wir erzählen sollten.

Es sind die Geschichten, die unser Leben so lebenswert machen,
die uns Respekt und Anerkennung zollen, wenn wir sie erzählen.
Es sind jene Begegnungen und Erfahrungen mit den Menschen und Herausforderungen, die uns Demut lehren.
Demut im Umgang mit Situationen, mit Erlebnissen, mit den Menschen,
mit denen wir sie erlebt haben.

Es sind die Zeugen unserer Zeit, die unsere Chronik zu etwas bleibendem machen.

Und jetzt frage ich Sie:

Was wäre wenn…
.
…wenn Sie beginnen?

Was wäre wenn….
…wenn Sie  Ihre Geschichte neu schreiben?

Was wäre wenn…
wenn Sie derjenige sind… der jetzt damit startet?

Was wäre wenn….

denn gleich hinter der nächsten Ecke wartet schon die nächste Erfahrung.

Was wäre wenn…..
wenn es um Sie geht?!

Was wäre wenn….
Sie nun gemeint sind,  Ihr persönliches Museum zu gestalten?

Was wäre wenn…?

Auch Sie haben Ihre Garagen,….,Auch Sie haben Ihren Schrebergarten,
Ihre Erinnerungen…
auch Sie haben Ihre glatten Kufen, Ihren roten Bob…
auch Sie haben Ihre Geschichten vom Schlafanzug…

Ich bin mir sicher.

…da bin ich mir ganz sicher.

Foto Marsha Glauch

Herzliche Grüße – Ihr Positionierer.

Allgemeine Information:
Zur Richtigstellung und aus Gründen der Persönlichkeitsrechte und des Datenschutzes.
Die Namen der Gesprächspartner sind in den Geschichten stets abgeändert.

Was ist Ihr Status Quo am Markt heute?
Wo stehen Sie mit Ihrer Positionierung heute am Markt?
Wie groß ist die Gefahr, dass Sie mit Ihrem Thema scheitern?
Welche Möglichkeiten, Sie als Marke bekannt zu machen, liegen heute noch brach?
Gut möglich, dass Sie unseren Markenpersönlichkeitscheck gar nicht brauchen…

Vielleicht kennen Sie aber jemanden – ein Unternehmen, dem er helfen könnte.

Herzlichen Gruß,
Ihr Jens Röhler

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